Ein E-Auto verbraucht aufgrund der geringen Effizienz der Verbrennungsmotoren (15-30 %, der Rest wird als Wärme abgestrahlt) weniger Energie als ein Auto mit Verbrennungsmotor (Diesel, Benzin …). Beim Fahren verbraucht ein Auto mit Verbrennungsmotor auf 100 km ca. 6 Liter, was 60 kWh entspricht, wohingegen der Verbrauch eines E-Autos problemlos unter 20 kWh liegt. Es wird also Energie eingespart!
Allerdings muss dieser Strom erst erzeugt werden, so dass unsere Antwort etwas länger ausfallen muss.
Aufgrund der klimatischen Auswirkungen jeder Verbrennung fossiler Energieträger müssen wir uns von diesen verabschieden.
Strom ist der Energieträger, der am leichtesten zu dekarbonisieren ist. Das bedeutet nicht, dass es einfach ist, sondern lediglich, dass es für die anderen Energieträger (flüssiger oder gasförmiger Brennstoff) noch schwieriger ist.
Technologien zur Erzeugung erneuerbaren Stroms, bei denen kein Kohlendioxid freigesetzt wird, gibt es und sind weltweit in einem industriellen Maßstab verbreitet. Hierbei handelt es sich vor allem um Windkraftanlagen, Solarkraftwerke, Wasserkraftwerke und Biogas- bzw. Biomasseanlagen. Manche Akteure bezeichnen sogar Kernkraftwerke als „nachhaltig“ aufgrund ihrer geringen Kohlendioxidemissionen.
Wenn es uns also gelänge, unsere Autos mit Verbrennungsmotor durch E-Autos zu ersetzen, die mit erneuerbarer Energie fahren, würden wir klimaschädliche Emissionen vermeiden und den Energieverbrauch senken. Natürlich muss die massenhafte Verbreitung von E-Autos von einer Steigerung der Erzeugung erneuerbarer Energien flankiert werden und ggf. von einer Verstärkung der Stromnetze. Bemerkenswert ist allerdings, dass der landesweite Stromverbrauch um noch nicht einmal 20 % steigen würde, wenn alle Autos elektrisch wären. Wenn wir von einer Übergangszeit von 20 Jahren ausgehen, betrüge der Zuwachs an Stromverbrauch pro Jahr weniger als 1 %, was keine zu große Herausforderung darstellen dürfte.
Wollte man unsere auf Verbrennung basierende Mobilität durch die Nutzung erneuerbarer Brennstoffe dekarbonisieren, müsste man auf enormen Flächen Energiepflanzen in Monokultur anbauen, um die dazu notwendigen „Biofuels“ zu erzeugen. Um 15.000 km in einem E-Auto zu fahren, braucht man 3.000 kWh, die man mit Solarpanelen auf einer Fläche von 15 m2 erzeugen kann. Um Biokraftstoff aus Raps herzustellen, bräuchte man 7.500 m2 für dieselbe Strecke mit einem Auto mit Verbrennungsmotor. Selbst bei grünem Wasserstoff bräuchte man aufgrund des geringen Wirkungsgrads der Produktion durch Elektrolyse das Dreifache der Fläche als bei einer direkten Verwendung von Strom in einem E-Auto.
Von allen erneuerbaren Energien ist der elektrische Strom nicht nur effizient im Gebrauch, sondern auch in der Erzeugung.